sehenswürdigkeiten

Bockenem

Kirche St. Pankratius

1. Kirche St. Pankratius (ev.)

Die ehemalige Bedeutung und das wirtschaftliche Potential des mittelalterlichen Bockenem finden ihren Ausdruck in dem mächtigen Bau der 1403 geweihten großen gotischen Stadtkirche. Es steht inmitten des kirchlichen Areals zwischen dem Markt und dem alten Dorf auf einem über diesem gelegenen Terrassensporn. Dieser Teil der Stadt trägt den bezeichnenden Namen Papenberg.

Die dem Hl. Pankratius geweihte Kirche besaß an dieser Stelle eine Vorgängerin, welche die Funktion einer Gaukirche im Ambergau besaß und ein Archidiakonat begründete.

Bei dem großen Stadtbrand des Jahres 1847 fing der Turm des Gotteshauses Feuer, stürzte ein und zerstörte dabei das gesamte Kirchenschiff. Der Wiederaufbau erfolgte wenig später originalgetreu dem von 1403, ausgenommen den barocken Turm, der nach einem schweren Blitzschlag im Jahr 1783 hinzugekommen war.

Mittelschiff, beide Seitenschiffe und der Chor bilden einen großen Raum mit gleicher Deckenhöhe, überspannt von einem Kreuzrippengewölbe.

Tilly-Haus (Superintendentur)

2. Tilly-Haus (Superintendentur)

Das bedeutendste nichtsakrale Bauwerk der Stadt Bockenem ist die historische Superintendentur. Sie stammt aus dem Jahr 1523 mit einer Erweiterung 1584.

Mit seiner Fachwerkarchitektur, seinen Kragungselementen und seiner Steinsetzung gehört das Gebäude zu den herausragenden Baudenkmälern der Region. Im Dreißigjährigen Krieg, in dem Bockenem schwere Plünderungen und Kontributionen hinnehmen musste und in dessen Verlauf 1626 nahe bei Lutter am Barenberge eine der großen Schlachten dieses Krieges stattfand, beherbergte es Tilly und wahrscheinlich auch Wallenstein.

Heute ist das Gebäude Sitz der evangelischen Stadtpfarre, nachdem die Superintendentur 2004 infolge einer kirchlichen Neuorganisation aufgelöst wurde.

Museum der Zeit in Bockenem

3. Museum der Zeit

Turmuhren- und Heimatmuseum auf dem Markt

Das Museum am Markt war bis 1906 städtische Bürgerschule. 1970 mit stadtgeschichtlichen und heimatkundlichen Exponaten ausgestattet, bekam diese Einrichtung um 1985 eine Spezialisierung mit Uhrwerken aus der Produktion der Turmuhren- und Glockenfabrik Weule, die von 1860 bis 1953 als industrielles Unternehmen existierte und ein weltweites Absatzgebiet bediente.

Dieses vielbesuchte Spezialmuseum besitzt in der Region und unter Fachleuten einen hohen Bekanntheitsgrad. In seinen beiden oberen Etagen präsentiert es eine stadtgeschichtliche Abteilung.

Im Winkel Pferdemarkt in Bockenem

4. Winkel / altes Dorf

Südwestlich des Kirchenareals liegt der Straßenzug Winkel, der den malerischsten Teil der Altstadt ausmacht und von dem Brand des Jahres 1847 als einziger Abschnitt weitgehend verschont blieb.

Hier befand sich der Kern der ehemals dörflichen Siedlung. Allerdings existierte neben ihm vor 1000 noch ein Oledorp, also ein „altes Dorf“ das unterhalb des Kanonenbergs am Ortshäuser Bach lag.

Das dörfliche Bockenem umfasste vor der Stadtwerdung im Jahr 1300 die heutigen Straßenzüge Winkel, Rodentau und angrenzende kleine Stücke. Den Mittelpunkt bildete ein Thie, also ein Dorfplatz.

Mit der räumlichen Erweiterung im Zuge der Stadtentwicklung wurde dieser Thieplatz nicht mehr benötigt, und man errichtete auf ihm die Heiliggeist-Kapelle und das Beguinenhaus.

Viele Häuser im Winkel erscheinen klein und unterscheiden sich von den Bürgerhäusern in den anderen Stadtstraßen. Noch im vorigen Jahrhundert gab es in diesem Teil der Stadt zahlreiche Kleinhandwerker.

Freibad Bockenem

5. Stadtbad Bockenem

Das neu gestaltete Freibad überzeugt mit sehr hohem Freizeitwert.

Optischer Mittelpunkt ist neben dem 23 mal 25 Meter großen Schwimmerbereich das 430 Quadratmeter messende Nichtschwimmerbecken mit seiner großen Breitrutsche.

Ein Kinderplanschbecken, ein mit Klettergerüst versehener großer Kinderspielplatz und eine Beachvolleyballanlage auf der weiten Liegewiese komplettieren die Anlage und sorgen dafür, dass Spiel und Spass deutlich im Vordergrund steht.

Königsturm in Bockenem

6. Königsturm

Ein Wall mit fünf Wehrtürmen schützte einst die Bockenemer vor Räubern und Plünderern. überfälle fürchteten die Menschen vor allem aus dem angrenzenden Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel.

Die Bedrohung aus dem Fürstentum ist längst Geschichte, vier Türme sind es ebenfalls. Nur einer überdauerte die Jahrhunderte, erstrahlt in weißem Putz als Zeuge der Geschichte. Er steht zwischen Bockenem und Bornum als der letzte Landwehrturm der Stadt Bockenem und wurde ca. 1420 erbaut.

Am Königsturm endete das Hildesheimer Gebiet; dort begann südlich davon das Braunschweiger Gebiet.

Dillsgraben

7. Erdfall Dillsgraben

Zu den landschaftlichen Schönheiten, die der Mittlere Ambergau bietet, gehört der herrliche Ausblick, den man von der oberhalb von Bockenem gelegenen Dillsburg hat. Die Einmaligkeit der Beckenlandschaft des Ambergaues lässt sich für den Betrachter von hier gut erschließen.

Die Dillsburg und der unmittelbar neben ihr liegende Dillsgraben bieten jedoch nicht nur eine solch herrliche Sicht, denn bei ihnen fokussieren sich Geologie, Historie und Sage an einer Stätte, die in Norddeutschland Einmaligkeit besitzt.

Gut 70 Meter oberhalb Bockenems und auf einer mit dem Pkw zu befahrenden Straße nur zwei Kilometer von der Stadt entfernt, liegt hier am Rande eines auslaufenden Sporns der Harplage auf 179 Meter Meereshöhe die größte Doline Niedersachsens. Es ist ein im Durchmesser von 160 Metern messender Erdfall, der aufgrund der Morphologie seiner Umgebung vor etwa 1.000 Jahren hier im anstehenden Mittleren Muschelkalk entstanden sein könnte.

Der rundum und auch auf seinen Flanken mit Buchen bestandene Trichter ist in einer Tiefe von rund 30 Metern mit Wasser gefüllt, dessen Spiegel entsprechend der Jahreszeiten nicht unbeträchtlich schwankt, so dass Wassertiefen von über 10 Metern erreicht werden können.

Entstanden ist diese Doline durch zirkulierendes Grundwasser im kluftreichen wasserlöslichen Karbonatgestein des Untergrundes, das hier einen großen Hohlraum ausbildete, welcher letztlich einstürzte.

Bürgerpark Bockenem

8. Bürgerpark

Der Bürgerpark ist ein Naherholungsgebiet im Herzen der Stadt. Weitläufige Grünanlagen mit Teichen und Sitzbänken laden zum Verweilen, im Winter das hügelige Gelände zum Rodeln ein. In unmittelbarer Nähe des Parks liegen auch die Sportanlagen Bockenems.

Im Park findet man an verschiedenen Stellen einige Sportgeräte mit einer Anleitung für einfache Gymnastik- und Fitness-Übungen. Vorhandene Bänke, Betonquader und Bäume werden dafür mit eingebunden und genutzt. An 14 verschiedenen Stationen können die Übungen durchgeführt werden.

Sehenswürdigkeiten in Bad Salzdetfurth

9. Historischer Hochofen

Auf dem ehemaligen Werksgelände der Wilhelmshütte steht der 1727/1783 errichtete und 1858 stillgelegte Hochofen. Er gilt als herausragendes Industriedenkmal, weil von seiner Art nur noch zwei weitere in Deutschland erhalten sind.

Der Hochofen sollte unbedingt besucht werden. Eine dort stehende Tafel gibt Auskunft über die früheren Produktionsabläufe.Auf dem ehemaligen Werksgelände der Wilhelmshütte steht der 1727/1783 errichtete und 1858 stillgelegte Hochofen. Er gilt als herausragendes Industriedenkmal, weil von seiner Art nur noch zwei weitere in Deutschland erhalten sind.

Wassermühle Königsdahlum

10. Wassermühle Königsdahlum

Königsdahlum ist das mit Abstand geschichtsträchtigste Dorf im Ambergau. Von ihm aus wurde dieser Raum in der ungefähren Zeitspanne zwischen 800 und 1100 politisch verwaltet. Dahlum, so der ursprüngliche Name, heißt „Ortschaft in einer Talung“, in diesem Fall der Nette-Talung. Hier befand sich auf einem Terrassensporn ein altsächsischer Adelssitz, der im 10. Jahrhundert zu einem Königshof, später Kaiserpfalz, aufstieg. Diesen Ort besuchte Kaiser Otto I. bei seinen Umritten durch das Reich zwischen 936 und 950 sechs Mal und übte dabei Regierungsgeschäfte aus.

Von der ehemals bedeutenden Anlage ist oberirdisch leider nichts mehr vorhanden, weil sie nach 1100 mit zunehmendem Bedeutungsverlust abgetragen wurde.

Die unterhalb an der Nette gelegene Mühle blieb jedoch als Örtlichkeit bis in die heutige Zeit erhalten. Sie wurde 2013 und 2014 hervorragend renoviert und präsentiert sich heute als malerisch gelegenes Schmuckstück. Ein eingebauter Generator liefert ökologisch sauberen elektrischen Strom.

In Königsdahlum lohnt zudem der Besuch der schönen Dorfkirche. Auskunft über die Ortsgeschichte vermittelt eine Tafel, die sich unterhalb des ehemaligen Königshofgeländes auf Höhe der Mühle an dem Weg in Richtung Königsturm – der alten via regia – befindet.

Ehrenmal mit Brockenblick

11. Ehrenmal mit Brockenblick

1925 ist das Kriegerdenkmal für die Gefallenen und Vermissten des ersten Weltkrieges auf der Kuppe des Netter Weinberges errichtet worden. Später wurden zusätzliche Tafeln für den zweiten Weltkrieg ergänzt.

Von hier hat man einen sehr schönen Ausblick auf den gesamten Ambergau und das Harzvorland. Bei schönem Wetter kann man bis zum Brocken sehen.1925 ist das Kriegerdenkmal für die Gefallenen und Vermissten des ersten Weltkrieges auf der Kuppe des Netter Weinberges errichtet worden. Später wurden zusätzliche Tafeln für den zweiten Weltkrieg ergänzt.

1000-jährige Linde Upstedt

12. 1000-jährige Linde

Die Linde auf dem alten Dorfplatz gehört zu den ältesten Baumveteranen in Deutschland und wird auf 1000 Jahre geschätzt.

Eigentlich ist sie nur noch ein Torso, schlägt aber Jahr für Jahr mit einer beachtlich großen Krone wieder neu aus. Kein Fachbuch und kein Reiseführer lässt diese „dicke Linde“ aus. Ihr Stammesumfang misst etwa 17 Meter.

Die Linde auf dem alten Dorfplatz gehört zu den ältesten Baumveteranen in Deutschland und wird auf 1000 Jahre geschätzt.

Denkmal 1870/71

13. Denkmal 1870/71

Das Gefallenenmal auf der oberen Hälfte des Buchholzmarktes wurde nach dem Krieg 1870/71 zu einer Zeit errichtet, als die Stadt noch Sitz eines Amtsbezirkes war.

Dieser reichte bis in den Raum Baddeckenstedt, weshalb sich auf der Gefallenentafel auch Personen aus jenem Gebiet finden. Die Zeitspanne, in welcher das Amt bestand, dauerte von 1852 bis 1871.

Tonkuhle Bockenem

14. Tonkuhle

Die Tonkuhle ist eine im Osten der Stadt gelegene Grünanlage mit zwei Teichen und Spazierwegen. Die beiden Teiche entstanden in der Vergangenheit Bockenems im Rahmen des Lehmabbaus für die Herstellung von Ziegeln.

Heute dienen sie als Löschwasserspeicher und dem örtlichen Fischereiverein wurde durch einen Pachtvertrag die Nutzung der Teiche genehmigt. Das Baden ist in den Teichen der Tonkuhle jedoch nicht erlaubt.

Brandissäule bei Bockenem

15. Brandissäule

Unter Leitung des Physikers Carl Friedrich Gaus fand in den Jahren 1821 bis 1825 auf der Kuppe des Weinberges die erste hannoversche Landvermessung statt.

1825 wurde als weithin sichtbares trigonometrisches Vermessungssignal eine 4m hohe Sandsteinsäule errichtet. Sie wurde mit einer Sonnenuhr, einer Windrose mit vergoldeter Nordnadel und farbig facettierten Glaskugeln geschmückt und mit einer Inschrift versehen: „Schone das, was so viele erfreut und niemand beleidigt.“Auf dem Netter Weinberg an der Bundesstraße 243 befindet sich eines der bemerkenswertesten Denkmale des Ambergau, die Brandis-Säule.